<lb n="6" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e58"/>sind Zeiten der Ermüdung, oft des Abends, des Niederganges, – die überströmende <subst spanTo="#HIERARCHY-d2e60" instant="true" change="version0"/>
<anchor xml:id="HIERARCHY-d2e60"/>, die Lebens-Gewißheit, <add place="above" rend="Ez" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e71">die</add> <hi rend="underline">Zukunfts</hi>-Gewißheit sind dahin. Das Übergewicht des Manda<pc force="weak">-</pc>
<lb n="10" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e80"/>rinen bedeutet niemals etwas Gutes: so wenig als die Heraufkunft der Demokratie,
<lb n="12" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e83"/>der Friedens-Schiedsgerichte an Stelle der Kriege, <add place="above" rend="Ez" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e85">der Frauen-Gleichberechtigung,</add> der Religion des Mitleids und was
<lb n="14" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e88"/>es <add place="above" rend="Ez" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e90">sonst</add> Alles für Symptome des absinkenden Lebens <del instant="true">*so</del> giebt. <add place="above" rend="Ez" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e96" style="left:-210px; top:-22px; height:39px;">(Wissenschaft als Problem gefaßt; was bedeutet Wissenschaft? – vergl. darüber die Vorrede zur „<hi rend="latin">Geburt der Tragödie</hi>“)</add> – Nein! diese „moderne
<lb n="16" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e103"/>Wissenschaft“ – macht euch <add place="above" rend="Ez" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e105">nur</add> dafür die Augen auf! – ist <add place="above" rend="Ez" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e108">einstweilen</add> die <hi rend="underline">beste</hi> Bundesgenossin des aske<pc force="weak">-</pc>
<lb n="18" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e117"/>tischen Ideals, und gerade deshalb, weil sie die unbewußteste, die unfreiwilligste, die
<lb n="20" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e120"/>heimlichste und unterirdisch<choice>
<sic>e</sic>
<corr/>
</choice>ste ist! Sie haben bis jetzt Ein Spiel gespielt, die „Armen
<lb n="22" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e126"/>des Geistes“ und die wissenschaftlichen <subst>
<add seq="3" place="above" rend="Ez" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e163"> das sind sie <hi rend="underline">nicht</hi>, ich nannte sie Hektiker des Geistes)</add>. <subst seq="4">
<add place="inline" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e191">:</add> <del>doch aus der Nähe an:</del> <add place="above" rend="Ez" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e196">unzweifelhaft,</add>
</subst> es sind Siege – aber worüber? Das asketische I<pc force="weak">-</pc>
<lb n="30" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e215"/>geistiger, verfänglicher gemacht, daß immer wieder eine Mauer, ein Außenwerk, das sich an
<lb n="32" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e217"/>dasselbe angebaut hatte und seinen Aspekt <hi rend="underline">vergröberte</hi>, seitens der Wissenschaft schonungs<pc force="weak">-</pc>
</subst>. Meint man in der That, daß <add place="above" rend="Ez" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e233">etwa</add> die Niederlage der theologi<pc force="weak">-</pc>
<lb n="36" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e239"/>schen Astronomie eine Niederlage jenes Ideals bedeute?… Ist damit vielleicht der Mensch
<hi rend="underline">weniger bedürftig</hi> nach einer Jenseitigkeits-Lösung seines Räthsels von Dasein gewor<pc force="weak">-</pc>
<lb n="40" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e249"/>den, daß dieses Dasein sich seitdem noch beliebiger, eckensteherischer, entbehrlicher in
<lb n="42" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e251"/>der <hi rend="underline">sichtbaren</hi> Ordnung der Dinge ausnimmt? Ist nicht gerade die Selbstverkleinerung
<lb n="44" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e256"/>des Menschen, sein <hi rend="underline">Wille</hi> zur Selbstverkleinerung <add place="above" rend="Ez" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e261">seit Kopernikus</add> in einem unaufhaltsamen Fortschritte?
<lb n="46" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e265"/>Ach, der Glaube an seine Würde, Einzigkeit<add place="inline" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e267">,</add>
<del rend="strikethrough2">,</del> Unersetzlichkeit in der Rangabfolge der We<pc force="weak">-</pc>
<lb n="48" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e275"/>sen ist dahin, – er ist <hi rend="underline">Thier</hi> geworden, <add place="above" rend="Ez" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e281">Thier, ohne Gleichniß<add place="above l" rend="Ez" resp="#knister0" xml:id="TEMPORARY_ID_d2e283">, Abzug</add> und Vorbehalt,</add> er, der in <subst>