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Fri, Jul 26, 15:28

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<lb n="3" xml:id="a10r_lb3"/>Man weiß, <hi rend="underline">wer</hi> die Erbschaft dieser jüdischen Umwerthung gemacht hat… Ich erinnere in Betreff der ungeheuren und
<lb n="4" xml:id="a10r_lb4"/>über alle Maaßen verhängnißvollen Initiative, welche die Juden mit dieser grundsätzlichsten aller Kriegserklärungen ge<pc force="weak">-</pc>
<lb n="5" xml:id="a10r_lb5"/>geben haben, an den Satz, auf den ich bei einer andren Gelegenheit gekommen bin („<hi rend="latin">Jenseits von Gut und Böse</hi><hi rend="latin">p.</hi> 118)
<lb n="6" xml:id="a10r_lb6"/>– daß nämlich mit den Juden <hi rend="underline">der</hi> <hi rend="underline">Sklavenaufstand</hi> <hi rend="underline">in</hi> <hi rend="underline">der</hi> <hi rend="underline">Moral</hi> beginnt: jener Aufstand, welcher eine zweitausendjährige
<lb n="7" xml:id="a10r_lb7"/>Geschichte hinter sich hat und der uns heute nur deshalb aus den Augen gerückt ist, weil er – siegreich gewesen
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<lb n="11" xml:id="a10r_lb11"/>men?… Daran ist Nichts zum Verwundern: alle langen Dinge sind schwer zu sehn, zu übersehn. <hi rend="underline">Das</hi> aber ist das Ereigniß:
<lb n="12" xml:id="a10r_lb12"/>aus dem Stamme jene<retrace>s</retrace> Baums der Rache und des Hasses, des jüdischen Hasses – des tiefsten und sublimsten, nämlich Ideale
<lb n="13" xml:id="a10r_lb13"/>schaffenden, Werthe umschaffenden Hasses, <milestone unit="page" edRef="#Cb #Ed" n="14"/>dessen Gleichen nie auf Erden dagewesen ist – wuchs etwas ebenso Unvergleichliches
<lb n="14" xml:id="a10r_lb14"/>heraus, eine <hi rend="underline">neue</hi> <hi rend="underline">Liebe</hi>, die tiefste und sublimste aller Arten Liebe: – und aus welchem andren Stamme hätte sie auch
<lb n="15" xml:id="a10r_lb15"/>wachsen können?… Daß man aber ja nicht vermeine, sie sei etwa als die eigentliche Verneinung jenes Durstes nach Ra<pc force="weak">-</pc>
<lb n="16" xml:id="a10r_lb16"/>che, als der Gegensatz des jüdischen Hasses emporgewachsen! Nein, das Umgekehrte ist die Wahrheit! Diese Liebe wuchs
<lb n="17" xml:id="a10r_lb17"/>aus ihm heraus, als seine Krone, als die triumphirende, in der reinsten Helle und Sonnenfülle sich breit und breiter entfalten<pc force="weak">-</pc>
<lb n="18" xml:id="a10r_lb18"/>de Krone, welche mit demselben Drange gleichsam im Reiche des Lichts und der Höhe auf die Ziele jenes Hasses, auf Sieg,
<lb n="19" xml:id="a10r_lb19"/>auf Beute, auf Verführung aus war, mit dem die Wurzeln jenes Hasses sich immer gründlicher und begehrlicher in Alles,
<lb n="20" xml:id="a10r_lb20"/>was Tiefe hatte und böse war, hinunter senkten. Dieser Jesus von Nazareth, als das leibhafte Evangelium der Liebe,
<lb n="21" xml:id="a10r_lb21"/>dieser den Armen, den Kranken, den Sündern die Seligkeit und den Sieg bringende „Erlöser“ – war er nicht gerade die
<lb n="22" xml:id="a10r_lb22"/>Verführung in ihrer unheimlichsten und unwiderstehlichsten Form, die Verführung und der Umweg zu eben jenen <hi rend="underline">jüdischen</hi>
<lb n="23" xml:id="a10r_lb23"/>Werthen und Neuerungen des Ideals? Hat Israel nicht gerade auf dem Umwege dieses „Erlösers“, dieses scheinbaren
<lb n="24" xml:id="a10r_lb24"/>Widersachers und Auflösers Israel’s, das letzte Ziel seiner sublimen Rachsucht <hi rend="underline">erreicht</hi>? Gehört es nicht in die geheime
<lb n="25" xml:id="a10r_lb25"/>schwarze Kunst einer wahrhaft <hi rend="underline"><retrace>g</retrace>roßen</hi> Politik der Rache, einer weitsichtigen, unterirdischen, langsam-<retrace>g</retrace>reifenden und
<lb n="26" xml:id="a10r_lb26"/>vorausrechnenden Rache, daß Israel selber das <del rend="hatching" instant="true">W</del> eigentliche Werkzeug seiner Rache vor aller Welt wie etwas Todfeind<pc force="weak">-</pc>
<lb n="27" xml:id="a10r_lb27"/>liches verleugnen und an’s Kreuz schlagen mußte, damit „alle Welt“, nämlich alle Gegner Israels unbedenklich ge<milestone unit="page" edRef="#Cb #Ed" n="15"/>rade
<lb n="28" xml:id="a10r_lb28"/>an diesen Köder einbeißen konnten? Und wüßte man sich andrerseits, aus allem Raffinement des Geistes heraus,
<lb n="29" xml:id="a10r_lb29"/>überhaupt noch einen <hi rend="underline">gefährlicheren</hi> Köder auszudenken? Etwas, das an verlockender berauschender betäubender verderben<pc force="weak">-</pc>
<lb n="30" xml:id="a10r_lb30"/>der Kraft jenem Symbol des „heiligen Kreuzes“ gleichkäme, jener schauerlichen Paradoxie eines „Gottes am Kreuze“,
<lb n="31" xml:id="a10r_lb31"/>jenem Mysterium einer unausdenkbaren letzten äußersten Grausamkeit und Selbstkreuzigung Gottes <hi rend="underline">zum</hi> <hi rend="underline">Heile</hi> <hi rend="underline">des</hi> <hi rend="underline">Men</hi><pc force="weak">-</pc>
<lb n="32" xml:id="a10r_lb32"/><hi rend="underline">schen</hi>?… Gewiß ist wenigstens, daß <hi rend="latin">sub hoc signo</hi> Israel mit seiner Rache und Umwerthung aller Werthe bisher über
<lb n="33" xml:id="a10r_lb33"/>alle anderen Ideale, über alle <hi rend="underline">vornehmeren</hi> Ideale immer wieder triumphirt hat. – –</p>
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<p>
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<lb n="36" xml:id="a10r_lb36"/>Sklaven“ oder „der Pöbel“ oder „die Heerde“ oder wie Sie es zu nennen belieben – wenn dies durch die Juden geschehn
<lb n="37" xml:id="a10r_lb37"/>ist, wohlan! so hatte nie ein Volk eine welthistorischere Mission. „Die Herren“ sind abgethan; die Moral des gemeinen
<lb n="38" xml:id="a10r_lb38"/>Mannes hat gesiegt. Man mag diesen Sieg zugleich als eine Blutvergiftung nehmen <add place="above" rend="insM" xml:id="a10r_add_d2e270">(er hat die Rassen durch einander gemengt)</add> – ich widerspreche nicht; unzweifel<pc force="weak">-</pc>
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